Donnerstag, 16. Juni 2016

Mein Schatz!!!!

Und damit ist diesmal ausnahmsweise nicht der mir Angetraute gemeint!

Was mich dieser Tage in Entzücken versetzt ist das hier:


Der Stoff für ein Kleid, das ich mir als nächstes vornehmen möchte. Nun mag man sagen: ja gut, schön. Der Stoff ist recht nett und schön gestreift; manche mögen meinen, vielleicht ein wenig bunt. Aber genau hier liegt der Wert!

Nicht nur dass er handgewebt ist, aus Garnen, die mit historisch belegten Pflanzen gefärbt wurden. Nein, das Wunder geht noch weiter ins Detail.

Und hier möchte ich kurz abschweifen: denn das ist durchaus ein Aspekt des Reenactment-Hobbys, den ich so sehr schätze! Unser Qualitätsanspruch zwingt uns geradezu, auf handwerklich gefertigte Produkte zurückzugreifen, denn industrielle Fertigungsweisen gab es im 14. Jahrhundert schlichtweg nicht. Und das ist es, wodurch wir viele liebe Menschen kennenlernen, die ihre Fähigkeiten hier in den Dienst der Sache stellen und viel Zeit, Geduld und Energie darauf verwenden zu recherchieren und sich in intensiver Kleinarbeit Fertigkeiten anzulernen, die sie brauchen, um die großartigen Repliken zu fertigen, mit denen wir uns dann umgeben dürfen. In vielen Fällen gibt es niemanden mehr, den man um Rat fragen kann, da viele der Handwerkstechniken oder Feinheiten in Vergessenheit geraten sind. Umso faszinierender finde ich es, wieviel Herzblut in die Fertigung all dieser Unikate fließt. Und das sehe ich ja laufend auch daheim, wenn mein mir angetrauter Schatz wieder an einem neuen Messer arbeitet.

Aber weben kann bei uns halt leider keiner so wirklich. Und schon garnicht auf dem Niveau der Handweberei Zeitensprung.

Und da vielleicht nicht ganz so viel Zeit aber ebensoviel Ernsthaftigkeit und Liebe zum Detail in die Erstellung von Blog-Beiträgen fließt, möchte ich hier gar nicht weiter zu den Hintergründen des Stoffes schreiben sondern einfach auf den Blog von Zeitensprung verweisen, der sich diesem Thema mit dem Titel "Extended Tabby" ausführlich widmet und wunderbar zeigt, wieviel Vorbereitungsarbeit notwendig ist, um so feine Dinge zu schaffen!

Und damit an dieser Stelle nochmal allerherzlichsten Dank an Silvia für diese großartige Arbeit!

Nun muss ich nur mehr den Mut aufbringen, den Stoff anzuschneiden....