Sonntag, 4. Mai 2014

Ei, ei, ei - Dreierlei Ei!



Fastenzeit und Ostern sind vorbei - daher ein dreifach Hoch auf das Ei!

Eier in gelber Sauce
gefüllte Eier
Überraschungseier

Geselchtes mit Senf und Kren
Zwiebelmarmelade
eingelegte Gurken
Walnußbrot

weiße Torte 
Apfelcreme

Das Menü für unseren dritten Termin war noch stark österlich geprägt. Und was liegt hier näher, als einige der zahlreichen Eierrezepte auszuprobieren.

Eier in gelber Sauce

Diese durften wir auf einem unserer Bachritterburg-Termine mit MiM kosten und waren alle begeistert! Daher wollten wir die Erinnerung an diese schönen Tage wieder aufleben lassen und haben uns für dieses Rezept entschieden.

Die Eier werden einfach hartgekocht. So weit, so gut. Die Finesse liegt in der gelben Sauce. Doris hat dafür Marmelade mit Zwiebeln, Gewürzen und scharfem Senf aufgekocht. Sehr fruchtig!


gefüllte Eier

Dieses, auch heute noch in vielen Variationen bekannte Rezept, gab es auch bereits im 14. Jahrhundert. Die servierte Variante bekommt ihre Würze diesmal von Kräutern und Blauschimmelkäse.


Überraschungseier


Auch hier hat MiM uns bei einem Ronneburg-Termin auf den Geschmack gebracht. Im Originalrezept werden durch ein kleines Loch lediglich Gewürze in das rohe Ei eingerührt bevor es gegart wird. Ich habe das Loch ein wenig vergrößert und das Ei "ausgeleert", mit Gewürzen, fein gehacktem Schinken und fein gehackter, angeschwitzter Zwiebel vermischt und wieder eingefüllt. Danach werden die Eier in heißer Asche gegart. Bei mir musste mangels offener Kochstelle allerdings das Backrohr herhalten.


So sieht es aus, wenn man die Eier schält. Manche Eier weisen auch noch einen schönen Schichtaufbau auf. Ich kann allerdings nur vermuten, wie es dazu gekommen ist! Gelingsichere Anleitung kann ich daher keine geben!



Geselchtes mit Senf und Kren

Zu Ostern bei uns als "Weihfleisch" bekannt, soll es mit den Eiern an das "Osterfrühstück" erinnern, zu dem in Rom schon vor 1000 Jahren Speisen geweiht wurden. Im 12. Jahrhundert wurde z.B. am päpstlichen Hof ein gesegnetes Osterlamm in Nachahmung des Paschamahles verzehrt. 

Aber genug der Geschichten. Zu Geselchtem - also Räucherfleisch - passen am besten Senf und Kren. Auch hier wieder liebe Erinnerungen an unser letztjähriges MiM-Treffen auf der Bachritterburg. Der Senf stammt noch vom damaligen Senfkochen mit Sebastian.

Dem Kren - oder Merettich bzw. "Merrich" wie er bei Hildegard von Bingen bezeichnet wird - wurde schon in der Antike Heilkräfte zugeschrieben.


Zwiebelmarmelade

Diese fruchtige, aromatische Beilage passt gut zu kaltem Braten oder auch Käse. Rote Zwiebelringe werden erst in Honig leicht karamellisiert und dann mit Gewürzen versetzt. Mit Rotwein und ein wenig Essig ablöschen und schmurgeln lassen. Ingwer gibt ihr eine leichte Schärfe. Die Marmelade hält sich gekühlt auch sehr gut! Wenn sie denn nicht vorher aufgegessen wird!


eingelegte Gurken

In der Gruppe kam der Wunsch nach mehr frischem Gemüse auf. Nun ist aber genau das aus zwei Gründen ein wenig schwierig.

Hildegard von Bingen warnt schon eindringlich vor dem Verzehr von Rohkost. Verändert er doch die Durchblutung und stört die Milz.

Andererseits ist das zeitige Frühjahr auch noch recht karg an frischem Gemüse. Daher haben wir uns diesmal noch für eingelegte Gurken entschieden, die in Form der Znaimer Gurken schon seit Karl dem Großen bekannt sind.

weiße Torte

Die in Wien liebevoll "Zuckergoscherl" genannten Schleckermäulchen sollen natürlich auch nicht zu kurz kommen. Daher gab es diesmal eine "weiße Torte". Ein magerer Mürbteigboden wird hier mit einem Guß aus Frischkäse, Butter, Eischnee und Gewürzen gefüllt und gebacken. Der Teufel sitzt hier im Detail: die Torte soll zwar gar werden, aber nicht zu viel Farbe annehmen - heißt sie doch nicht umsonst "weiße Torte". Das hat mich schon ein wenig herausgefordert!

Mit ein paar Spritzern Rosenwasser aromatisiert, war sie für manche kaum zu erwarten!


Apfelcreme

Für die Apfelcreme hat Doris geschälte, entkernte Äpfel mit Gewürzen zu einem Mus verkocht. Nach dem Abkühlen wird dieses dann mit süßer Sahne vermengt.


Fotos: C. Curreli