Montag, 9. Juli 2012

Sticktechnik des Almosenbeutels in Gobelinstich

Hier nun ein paar Worte zur Sticktechnik. Beim versetzten Gobelinstich hat man ja mehrere Möglichkeiten ihn auszuführen - vorallem wenn die Stichlänge nicht immer gleich ist (diese Form wird in der Literatur oft auch als ungarischer Stich oder Bargello-Stickerei referenziert). Nun war es bereits im Mittelalter natürlich so, dass das Material oft sehr wertvoll war und man versuchen musste, möglichst sparsam damit umzugehen. Da die Seidenfäden auch heute noch nicht unbendigt zu den Schnäppchen zählen, fällt es mir nicht schwer, auch hier die sparsame Stickerei auszuprobieren.

Auf der folgenden Skizze möchte ich kurz darstellen, wie ich den versetzten Gobelinstich arbeite:

Schema für versetzten Gobelinstich
bei gleicher Stichlänge

Ich bin überrascht, wie schnell einem das zur Routine wird. Lediglich bei den letzten Stichen mit einem Faden gehe ich zu einer anderen Variante über, um genug Schlaufen auf der Rückseite zum Durchziehen des Fadenendes zu haben. Im folgenden Schema soll die rote Linie das Fadenende an der Rückseite darstellen.

Stichschema bei unterschiedlicher Stichlänge

Und dann sieht die Arbeit von der Rückseite her so aus:

Rautenmuster von der Rückseite

Leider habe ich kein ganz optimales System gefunden, das Rautengerüst anzugehen. Daher scheinen immer wieder mal längere Fäden auf, wenn ich in eine andere Reihe wechsle. Ich hoffe, die kommen mir dann beim Ausfüllen der Kästchen nicht zu sehr in die Quere. Aber rein prinzipiell bin ich schon sehr zufrieden!

Und hier zur Erinnerung, wie das Muster von vorne aussieht.